Praxisspektrum & Untersuchungen

Die Innere Medizin

Die Innere Medizin befasst sich mit Erkrankungen der inneren Organe. In diesem umfangreichen Fachgebiet haben sich zahlreiche weitere Spezialgebiete entwickelt. Wir haben unsere Praxisschwerpunkte im Bereich der Herz-, Kreislauf- und Gefäßmedizin. Die Zusatzbezeichnungen Kardiologe und Angiologe sind standesrechtlich geschützt und dürfen nur nach mehrjähriger Weiterbildung und Prüfung durch eine Ärztekammer geführt werden.

Die Kardiologie

Die Kardiologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit Herz- und Kreislauferkrankungen befasst. Dazu zählen insbesondere angeborene und erworbene Krankheiten des Herzens, der herznahen Blutgefäße und des Kreislaufs. Unsere kardiologischen Leistungen beinhalten Prävention (Vorbeugung), Diagnostik und Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen. Sollte eine stationäre Betreuung erforderlich sein, besteht eine enge Kooperation mit der Medizinischen Klinik I des RoMed Klinikums Rosenheim und dem Fachzentrum für Herzchirurgie der Schön Klinik Vogtareuth.

Die Angiologie

Die Angiologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit allen Gefäßen des menschlichen Körpers befasst. Hierzu zählen Arterien, Venen und Lymphbahnen. Unsere angiologischen Leistungen beinhalten Prävention (Vorbeugung), Diagnostik und Behandlung von Gefäßkrankheiten. Für eventuell notwendige interventionelle (z.B. Ballonerweiterung von Arterien) oder gefäßchirurgische Eingriffe besteht eine enge Kooperation mit dem Institut für Radiologie des RoMed Klinikums Rosenheim und dem Fachzentrum für Gefäßchirurgie der Schön Klinik Vogtareuth.

Herz-Kreislaufdiagnostik in unserer Praxis

EKG (Elektrokardiogramm)

Das EKG (Elektrokardiogramm) registriert die bei jeder Herztätigkeit auftretenden elektrischen Aktionsströme des Herzmuskels. Die elektrischen Impulse können fortlaufend aufgezeichnet werden und ergeben ein charakteristisches Bild. Abweichungen davon stellen wichtige Hinweise auf Herzerkrankungen (z. B. Durchblutungsstörungen oder Herzinfarkt) oder Herzrhythmusstörungen dar. Auch im Zeichen von „High-Tech“ stellt das EKG eine unverzichtbare Basisuntersuchung dar. Mittels auf der Haut angelegten Elektroden wird das EKG aufgezeichnet. Es bedarf von Seiten des Patienten keiner Vorbereitungen und liefert in wenigen Minuten aussagekräftige Ergebnisse.

Belastungs-EKG (Ergometrie)

Mit dem Belastungs-EKG (Ergometrie) wird die Belastungsfähigkeit des Herz-Kreislaufsystems untersucht (das Pulsverhalten unter Belastung ist oft proportional zur Leistungssteigerung des Herzens zu sehen). Darüber hinaus kann die während der Untersuchung durchgeführte EKG-Aufzeichnung wichtige Hinweise auf Erkrankungen des Herzens, vor allem auf Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße geben. Das Belastungs-EKG wird auf einem Standfahrrad (ähnlich dem „Hometrainer“) durchgeführt. Die Belastung wird stufenweise durch Widerstandserhöhung (in Watt) gesteuert. Der Patient sollte für die Untersuchung frei von anderen Erkrankungen sein (z. B. fieberhafter Infekt) und nicht unmittelbar zuvor viel gegessen haben. Für die Untersuchung vorteilhaft sind bequeme Kleidung und Schuhe. Eventuell müssen nach Rücksprache mit dem Kardiologen/Hausarzt bestimmte Medikamente vor der Untersuchung abgesetzt werden, um das Untersuchungsergebnis zu verbessern. Die Untersuchungszeit richtet sich nach der Belastbarkeit und beträgt ca. 15-25 Minuten.

Langzeit-EKG

Das Langzeit-EKG zeichnet fortlaufend das EKG über mehrere Stunden (meist 20-24 Stunden) auf. Man kann damit seltener auftretende Beschwerden (z. B. Schwindel, Bewusstseinsstörungen) abklären und wichtige Hinweise auf Herzrhythmusstörungen und die damit verbundene Gefährdung des Patienten gewinnen. Das EKG wird in einem kleinen, am Körper getragenen Recorder von der Größe eines Handys gespeichert und mittels Computer ausgewertet. Das Gerät wird in der Praxis angelegt und am nächsten Tag wieder abgenommen. Anlegen und Abnehmen sind in wenigen Minuten erledigt. Empfehlenswert ist weite, bequeme Kleidung, unter der die Elektroden gut angeklebt werden können. Über eine eventuelle Pflasterallergie sollte das Personal informiert werden.

Spiroergometrie

Die Spiroergometrie stellt eine wichtige Erweiterung des Belastungs-EKGs (s. d.) dar. Bei dieser Untersuchung können gleichzeitig Veränderungen des Herz- Kreislaufsystems, der Atemfunktion und der Atemgase (O2 und CO2) unter Belastung gemessen werden. Es lassen sich damit Beschwerden, wie vor allem die Belastungsatemnot, besser untersuchen und man kann feststellen, ob die Ursache dafür am Herzen oder mehr in den Atemwegen liegt. Auch in der Leistungsdiagnostik von Sportlern ist die Spiroergometrie ein sehr wichtiger Baustein geworden. Die Untersuchung wird auf einem Standfahrrad durchgeführt. Während der Untersuchung muss eine Atemmaske getragen werden. Es gelten die beim Belastungs-EKG aufgeführten Voraussetzungen. Die Untersuchungszeit richtet sich nach der Belastbarkeit und beträgt ca. 15-25 Minuten.

Kontrolle von Herzschrittmachern und implantierten Defibrillatoren (ICD)

Die Kontrolle von Herzschrittmachern und implantierten Defibrillatoren (ICD) überprüft sowohl die Einstellung (z. B. Puls- oder Ansprechverhalten) als auch den Funktionszustand (z. B. Batterieladung) des Gerätes. Ein moderner Schrittmacher hat viele Einstellmöglichkeiten, damit er jedem Patienten individuell angepasst werden kann. Darüber hinaus ist es notwendig, rechtzeitig eine Batterieermüdung festzustellen, um Funktionseinbußen zu verhindern. Der Schrittmacher wird mittels eines auf die Haut aufgelegten Abfragegerätes überprüft, und dazu ein EKG aufgezeichnet. Der Zeitaufwand beträgt 10-25 Minuten. Die Herzschrittmacherkontrolle sollte in regelmäßigen, meist sechsmonatigen, bei ICDs zum Teil auch dreimonatigen Abständen erfolgen.

Langzeit-Blutdruckmessung

Bei der Langzeit-Blutdruckmessung wird ähnlich wie beim Langzeit-EKG der Blutdruck fortlaufend über viele Stunden (meist 20-24 Stunden) gemessen. Man weiß heute, dass die Blutdruckwerte sehr stark schwanken und plötzliche Anstiege vor allem in den Nachtstunden für den Patienten bedrohlich sein können. Solche Daten lassen sich nur durch eine Langzeitmessung erheben. Auch zur Therapieüberprüfung ist diese Untersuchung wichtig. Es wird eine Blutdruckmanschette am Oberarm angelegt und die Einzelwerte werden in einem Recorder gespeichert. Ähnlich dem Langzeit-EKG wird das Gerät dem Patienten in der Praxis angelegt und am nächsten Tag wieder abgenommen, dies dauert jeweils nur wenige Minuten.

Herzecho (Herzultraschall, UKG)

Im Herzecho (Herzultraschall, UKG) lassen sich mittels Ultraschallwellen Herzstrukturen (z. B. Herzmuskel, Herzklappen) sichtbar machen. Es können dadurch Erkrankungen des Herzens (Klappenfehler, Muskelerkrankungen, Narben) dargestellt und darüber hinaus auch das Ausmaß von Funktionsstörungen des Herzens erfasst werden. Die Untersuchung ist meist gekoppelt mit einer Doppler- und Farbdopplersuntersuchung des Herzens. Hier werden nach dem sogenannten Dopplerprinzip durch Senden und Empfangen von Ultraschallwellen Strömungsgeschwindigkeiten und Strömungsrichtung des Blutflusses bestimmt. Daraus können wichtige Funktionsdaten des Herzens erfasst werden. Die Untersuchung bedarf keiner speziellen Vorbereitung und dauert je nach Fragestellung 5-10 Minuten.

Belastungsultraschall (Stressecho)

Beim Belastungsultraschall (Stressecho) wird während eines Belastungs-EKGs auf den einzelnen Leistungsstufen ein Herzecho angefertigt. Damit können belastungsbedingte Störungen des Herzens, in erster Linie Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, noch sicherer als mit dem Belastungs-EKG erkannt werden. Dies ist vor allen Dingen notwendig, wenn das Belastungs-EKG keine schlüssigen Befunde erbrachte. Die Untersuchung erfolgt auf einem Spezialfahrrad in halbliegender Position. Sie ist etwas zeitaufwändiger als ein Belastungs-EKG und dauert etwa 20 – 30 Minuten. Vorteilhaft sind bequeme Kleidung und Schuhe. Eventuell müssen nach Rücksprache mit dem Kardiologen/Hausarzt bestimmte Medikamente vor der Untersuchung abgesetzt werden, um das Untersuchungsergebnis zu verbessern Für den Belastungsultraschall muss ein eigener Termin vereinbart werden.

Transösophageale Echokardiographie (TEE, Schluckultraschall)

Durch die Transösophageale Echokardiographie (TEE, Schluckultraschall) werden Bereiche des Herzens dargestellt, die in der Tiefe des Brustkorbs liegen und durch das normale Herzecho oft nur unzureichend erfasst werden können. Es lassen sich damit Störungen bzw. Erkrankungen im Bereich der Herzvorhöfe (z. B. Thromben) oder der Herzklappen sehr genau untersuchen. Vor allem nach plötzlich auftretenden Durchblutungsstörungen oder zur Beurteilung entzündlicher Klappenveränderungen ist diese Untersuchung sehr wichtig. Nach einer Betäubung des Rachenraums durch ein Spray wird ähnlich wie bei einer Magenspiegelung eine kleinfingerdicke, elastische Sonde über den Mund in die Speiseröhre eingeführt. Der Ultraschallkopf befindet sich dann ganz nah dem Herzen und es lassen sich die gewünschten Strukturen sehr exakt darstellen. Die Untersuchung muss nüchtern erfolgen (6 Stunden vorher nichts essen, trinken oder rauchen) und wird nach spezieller Terminvereinbarung meist in den frühen Vormittagsstunden durchgeführt. Der Zeitaufwand beträgt etwa 15-20 Minuten. Nach der Untersuchung darf für die Dauer der Betäubung des Rachens (bis zu zwei Stunden) nicht getrunken oder gegessen werden.

Gefäßdiagnostik in unserer Praxis

Duplex-Sonographie

Die Duplex-Sonographie ist ein Ultraschall-Verfahren, bei dem gleichzeitig die Gefäßwände beurteilt und der Blutfluss in einem Gefäß (Doppler-Effekt) gemessen werden können. Durch diese wichtigste Untersuchung in der Gefäßheilkunde lassen sich eine Vielzahl von Erkrankungen der Arterien und Venen sicher diagnostizieren: Dazu zählen z.B. Verkalkungen der Arterienwände, Gefäßverengungen, Krampfadern oder Venenthrombosen. Falls Gefäße des Bauchraums (z.B. Bauchschlagader, Nierenarterien) zu beurteilen sind, sollte die Untersuchung nüchtern durchgeführt werden. Der Zeitaufwand beträgt etwa 15 Minuten.

Doppler-Untersuchung

Die Doppler-Untersuchung ist ein Ultraschall-Verfahren, das den Blutfluss über einer Arterie oder Vene registriert. Anhand der Flusskurven lassen sich Rückschlüsse auf eine evtl. Gefäßerkrankung ziehen. Durch diese Methode kann auch der Blutdruck der Fußarterien bestimmt werden. Ist dieser niedriger als der Blutdruck am Arm, spricht das für eine Durchblutungsstörung der Beine. Die Untersuchung dauert etwa zehn Minuten.

Akrale optische Pulsoszillographie

Die akrale optische Pulsoszillographie misst durch die Aussendung eines Lichtstrahls die Durchblutung an den Finger- bzw. Zehenspitzen. Hierfür wird ein Sensor an den Finger- bzw. Zehenkuppen festgeklemmt. Damit lassen sich Erkrankungen der kleinen Arterien sowie Gefäßverkrampfungen feststellen. Die Untersuchungsdauer beträgt etwa fünf Minuten.

Lichtreflexrheographie

Die Lichtreflexrheographie misst durch die Aussendung eines Lichtstrahls die Blutfüllung der Beinvenen. Hierzu wird beim sitzenden Patienten ein kleiner Sensor an die Unterschenkel geklebt. Durch Bewegung der Füße im Sprunggelenk wird das Venenblut aus den Beinen Richtung Herz gepumpt. Liegen innere oder äußere Krampfadern vor, fließt das Blut zu schnell wieder zurück in die Beine. Die Untersuchungsdauer beträgt etwa zehn Minuten.

Venenverschluss-Plethysmographie

Auch die Venenverschluss-Plethysmographie misst die Blutfüllung der Beinvenen über die Aussendung eines Lichtstrahls. Durch einen leichten, mit einer Blutdruckmanschette erzeugten Stau an den Oberschenkeln wird der Abstrom des Venenblutes aus den Beinen Richtung Herz verhindert. Die vermehrte Ansammlung des Venenbluts in den Beinen lässt sich registrieren. Nach drei Minuten wird die Stauung beendet und der Abfluss des Venenblutes Richtung Herz gemessen. Dieses Verfahren erlaubt Rückschlüsse auf die wichtigsten Venenerkrankungen (z.B. Krampfadern, Thrombose). Die Untersuchung wird im Liegen durchgeführt und dauert etwa 15 Minuten.